Unter gespannter Luft

Steckhölzer unter gespannter Luft zu ziehen hat den Nachteil das diese in der feuchten Luft meißt sehr schnell austreiben. Oft schon lange bevor die ersten Wurzeln wachsen.

Dies ist ein Nachteil da die Blätter von Feigen relativ empfindlich auf Staunässe reagieren. Wenn diese also gegen die Abdeckung wachsen kann es schnell zu einem Pilzbefall kommen. Die Abdeckung abnehmen geht aber erst wenn genügend Wurzeln vorhanden sind.


Es ist also mit etwas mehr Pflegeaufwand verbunden als wenn man die Steckhölzer einfach mit Parafilm umwickelt.

Allerdings hat diese Methode auch einen riesen Vorteil, und zwar wenn man Stecklinge in sehr schlechtem Zustand bekommt, oder sehr kleine Stücke bewurzeln möchte. Oft schaffen diese es nicht mehr lange genug zu überleben um noch Wurzeln zu bilden bzw haben dafür nicht genug Reserven.

So lange aber noch ein Funken leben in den Hölzern ist schafft man es in der Regel unter gespannter Luft und mit etwas Licht die Knospen zum austreiben zu bringen. Unter der Schutzhaube verdunsten die Blätter kaum/kein Wasser, können aber trotzdem das Steckholz mit dem nötigsten versorgen. So kann man mit viel Geduld auch eigentlich schon totgeglaubte Steckhölzer noch retten.

So ein Steckholz kann ohne Wurzeln auch mit mehreren Blättern Monate unter unter der gespannten Luft überleben. Manchmal kann man über Blattdüngung das bewurzeln beschleunigen, dies ist aber auch gefährlich da Wassertropfen auf den Blättern schnell zu Pilzbefall führen. Dabei sind junge Blätter nach meinen Erfahrungen wesentlich empfindlicher als alte.



Ich benutze gerne Kunststoff Trinkbecher in unterschiedlichem Durchmesser für die Anzucht von Steckhölzern und Stecklingen.

Besonders praktisch sind diese wenn man unter gespannter Luft anziehen möchte.

Sie lassen sich einfach zusammen stecken und schon hat man ein mini Gewächshaus.

Da ich grundsätzlich drinnen Steckhölzer anziehe sind diese Trinkbecher auch sehr langlebig und können sehr oft wieder verwendet werden.